Abflug: Erster Wanderfalke an der Kaiserburg ausgeflogen
Nach Brut und 40 Tagen Jungenaufzucht20.05.2025-034
Nach knapp 40 Tagen Brutdauer und weiteren gut 40 Tagen Jungenaufzucht war es heute soweit: Gegen Mittag hat der erste Jungvogel des diesjährigen Geleges den Horst freiwillig verlassen. Nachdem am Montag bei Flugübungen bereits einer der Jungvögel vom Abfluggitter gefallen und unbeschadet auf dem Dach unterhalb des Horstes gelandet ist, bekommt dieser Jungvogel nun Gesellschaft von seinen Geschwistern.
In den Tagen nach dem ersten Abflug ist die Flugmuskulatur der Jungvögel noch nicht ausreichend ausgebildet, um wieder zum Horst hoch zu fliegen, sodass sich die juvenilen Falken meist unterhalb des Horstes oder auf Dächern in der näheren Umgebung aufhalten. In den kommenden Tagen werden sie durch Flügelschlagen und kleinere Sprünge weiter ihre Flugmuskulatur stärken, um dann auch wieder zum Brutplatz zurückzukehren. Da sie aktuell noch nicht selbst jagen können, werden sie auch in den kommenden Wochen weiterhin von den Altvögeln mit Nahrung versorgt. Sobald die jungen Falken ausreichend trainiert sind, lernen sie von den Altvögeln selbst zu jagen. Dabei nutzen die adulten Tiere teilweise bereits geschlagene Beute und lassen sie in der Luft fallen. Der Nachwuchs muss dann versuchen diesen Vogel zu fangen. Dabei vollführen sowohl die juvenilen als auch adulten Tiere teilweise spektakuläre Flugmanöver. Mit etwas Glück sind diese auch in der Nähe der Kaiserburg zu beobachten.
Nachdem die jungen Wanderfalken in den kommenden Monaten das Jagen lernen und ihre Flugkünste perfektionieren werden, wird sich der Familienverbund ab Anfang August zunehmend auflösen. Die Jungtiere ziehen dann teilweise bis nach Spanien und Portugal, wo sie ihren ersten Winter verbringen werden. Die Altvögel, zumindest die der Kaiserburg, bleiben meistens in Nürnberg und sind auch immer mal wieder am Brutplatz zu sehen.
Neben den Falken gibt es auf dem Gelände der Kaiserburg aber auch noch einige weitere Arten und Lebensräume zu entdecken. Seit Beginn des Projektes ‚Lebensraum Burg‘ im Jahr 2013 wurden über 2.000 verschiedene Pflanzen- und Tierarten auf dem etwa 65 Hektar großen Burggelände kartiert. Wer Interesse hat, kann Teile dieser großen Vielfalt im Rahmen der diesjährigen Führungen kennenlernen. Im Juni und August werden je zwei Führungen zu Fledermäusen bzw. Insekten auf dem Gelände der Kaiserburg stattfinden. Schauen Sie gerne vorbei und lassen Sie sich von der Welt der jeweiligen Artengruppe begeistern!
Anmeldungen sind per Mail unter Angabe des Namens und der gewünschten Führung unter biodiversitaet@reg-mfr.bayern.de möglich. Wir würden uns freuen, Sie bei einer der Führungen begrüßen zu dürfen.
Anhang: 3 Bilder (Quelle: Dr. Stefan Böger – Regierung von Mittelfranken).