Residenz als Denkmal

Schloss als Denkmal - Festsaal
Festsaal der ehemaligen Residenz (Foto: Regierung von Mittelfranken)

Sitz der Regierung von Mittelfranken ist die ehemalige Residenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, die als „Wiege des modernen Bayern“ gelten kann. Hier legte Maximilian Freiherr von Montgelas im Jahre 1796 Herzog Max Josef von Zweibrücken, dem späteren Kurfürst und ersten König von Bayern sein Programm für innere Reformen vor; dieses Programm wurde später verwirklicht und schuf die Grundlage für unser heutiges bayerisches Staatswesen. Es enthielt beispielsweise eine neue Gliederung der Verwaltung in Kreise, die Abschaffung der Fronarbeit, die Reform des Schulwesens und die Errichtung eines vom Staat besoldeten Beamtentums.

Baugeschichte des Ansbacher Markgrafenschlosses

Im Jahre 1331 erwarben die Burggrafen von Nürnberg Ansbach und errichteten hier um 1400 bei der „Steynen brucken“ eine später an den Mauerring der Stadt angeschlossene Wasserburg. Die „steinerne Brücke“ stand an der Ostecke des Flügelbaus in der Nähe der heutigen Brücke der alten Bundesstraße über die Rezat. 1456 wurde Ansbach Residenzstadt. Nach mehreren Erweiterungen im 15. und 16. Jahrhundert bauten die Baumeister Blasius Berwart oder Gideon Bacher die Wasserburg 1565 bis 1575 in ein Renaissanceschloss um. Ein Fensterstück von der Hoffassade dieses Schlosses ist im 2. Obergeschoss rechts neben der Tür zum Sitzungssaal 210 zu sehen.

Die Umgestaltung zur barocken Markgrafenresidenz begann der Hofbaumeister Gabriel de Gabrieli, der 1708/09 den östlichen Teil der Hofarkaden und 1713 bis 1716 den östlichen Teil des Südostflügels (neun Fensterachsen) errichtete. Die heutige Form des Schlossgebäudes geht auf Pläne des Obristbaudirektors Karl Friedrich von Zocha aus dem Jahre 1725 zurück.

Markgraf Carl Wilhelm Friedrich
Markgraf Carl Wilhelm Friedrich

Er begann den Umbau des Hauptgebäudes und unter seiner Leitung entstand bis 1731 der Flügelbau als Marstallgebäude. Nach Karl Friedrich von Zochas Plänen vollendete der markgräfliche Baudirektor Leopold Retti die Markgrafenresidenz von 1731 bis 1738. Ihm sind auch die reich ausgestatteten Prunkräume im 1. Obergeschoss zu verdanken, die besichtigt werden können.

Nach dem Übergang der Markgrafschaft Ansbach an das Königreich Preußen im Jahre 1791 ließ Karl August von Hardenberg, Preußens Repräsentant in Ansbach, einige Räume klassizistisch ausstatten. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Amtsbücherei und der Sitzungssaal 210. Als 1806 die königlich bayerische Regierung des Rezatkreises im Ansbacher Markgrafenschloss ihre Tätigkeit aufnahm, mussten die Residenzräume nach und nach in Büros umgewandelt werden. Nur die Prunkräume im 1. Obergeschoss und einzelne Räume in den anderen Obergeschossen blieben unverändert erhalten. Der letzte große Schlossumbau fand zwischen 1962 und 1974 statt. Das Gebäude und die musealen Räume werden von der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen betreut.

Weitere Informationen

Mehr über die Residenz Ansbach können Sie dem Führer entnehmen, der in der Gotischen Halle erworben werden kann. Dort beginnen übrigens auch die Schlossführungen. Näheres zu den Öffnungszeiten erfahren Sie bei der Schloss- und Gartenverwaltung Ansbach unter der Telefon-Nr. 0981 953839-0 oder unter www.schloesser.bayern.de