Frühjahrstrockenheit: Pflege junger Streuobstbäume
Streuobstberatung der Landkreise bietet Hilfe24.04.2025-027
Das Frühjahr 2025 war laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) das trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen. Je nach weiterem Witterungsverlauf in den kommenden Monaten kann dies besonders für neu gepflanzte und junge Bäume eine große Herausforderung darstellen, da das Wurzelsystem noch nicht weit genug entwickelt ist, um Wasser in tieferen Bodenschichten zu erreichen. Gerade in den ersten Standjahren benötigen junge Bäume Pflege, um anhaltende Trockenheit zu überstehen und zu einem robusten Baum heranzuwachsen.
1. Regelmäßiges Wässern – ab April bis in den Herbst, ca. alle 2-3 Wochen
Jungbäume bis zum 5. Standjahr je nach Wetter ca. alle 2-3 Wochen mit 20-40 Litern gießen, bei anhaltender Trockenheit ggf. wöchentlich. Sofern nicht schon bei der Pflanzung erfolgt, hilft das Anlegen eines Gießrands (ein kleiner Erdwall rings um den Stammfuß) dabei, das Wasser wurzelnah versickern zu lassen.
2. Baumscheibe pflegen – im April/ Mai, ggf. nach ein paar Monaten wiederholen
Durch Aufhacken des Bodens im Radius von 0,5 m um den Stamm („Baumscheibe“) kann das Wasser direkt dem Baum zu Gute kommen und die Verdunstung wird verringert. Die Baumscheibe kann während des Sommers zusätzlich mit geeignetem Material abgedeckt werden (Grasschnitt, Rindenmulch, Stroh o.ä.). Dies verhindert die Austrocknung des Bodens und Rissbildung. Ggf. Förderverpflichtungen aus VNP/KULAP beachten.
3. Sonnenschutz – einmalig im April/ Mai
Den Stamm durch einen reflektierenden Stammanstrich aus Lehm, Kalk o.ä. vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Dies verhindert Hitzeschäden an der Rinde, durch die Schaderreger in den Baum eindringen können, und verbessert den Wassertransport von der Wurzel in die Krone.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Streuobstberatung Ihres Landkreises.
Anlage: 1 Foto (Quelle: Florian Kleinschroth)
Bildunterschrift: Junge Streuobstbäume