ÖPNV-Förderung 2024
Rund 191 Millionen Euro für den öffentlichen Personennahverkehr in Mittelfranken26.02.2025-012
Der Freistaat Bayern hat den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Mittelfranken sowie Verbundprojekte im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) im Jahr 2024 mit einer Summe von rund 191 Millionen Euro gefördert. Die Mittel wurden von der Bayerischen Staatsregierung und vom Bayerischen Landtag zur Verfügung gestellt, durch die Regierung von Mittelfranken ausgezahlt und für neue Fahrzeuge, verbilligte Schülerfahrkarten und ÖPNV-Infrastrukturmaßnahmen eingesetzt. Durch Zuweisungen an die Landkreise und kreisfreien Städte wurden kommunale Projekte zur Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs gefördert. Hohe Beträge fließen in den Ausgleich für das Deutschland-Ticket und das bayerische Ermäßigungsticket, wodurch die Attraktivität des ÖPNV erheblich gesteigert wird.
Um sicherzustellen, dass das zum 01.05.2023 eingeführte Deutschland-Ticket nicht zu erheblichen finanziellen Einbußen für Verkehrsverbünde und -unternehmen führt, übernehmen die Bundesregierung und der Freistaat Bayern jeweils die Hälfte der Differenz zu den bestehenden Tarifen. Als Ausgleich für die Mindereinnahmen, die durch die Anerkennung der deutschlandweit gültigen Tickets entstehen, erhalten die Verkehrsunternehmen einen finanziellen Ausgleich in Form von Billigkeitsleistungen. Im Jahr 2024 gewährte die Regierung von Mittelfranken den betroffenen Verkehrsunternehmen Billigkeitsleistungen in Höhe von 72,1 Millionen Euro unverändertem Verkaufspreis von 49 Euro pro regulärem Ticket und 29 Euro pro bayerischem Ermäßigungsticket.
Neue Niederflurlinienbusse
Mit fast 7,9 Millionen Euro wurde die Anschaffung von 80 neuen Niederflurlinienbussen für den öffentlichen Personennahverkehr gefördert. Von diesen Fahrzeugen werden 35 Fahrzeuge ausschließlich elektrisch betrieben. Bei den weiteren 45 Fahrzeugen handelt es sich um emissionsarme Klimabusse.
Die Kosten für einen Elektrobus belaufen sich auf das Zweieinhalb- bis Dreifache der Kosten eines herkömmlichen Dieselbusses. Der finanzielle Mehraufwand für die antriebsbedingten Mehrkosten bei Elektrobussen wird zusätzlich mit Bundesmitteln und mit Finanzmitteln des Freistaates Bayern gefördert. Insgesamt investierten die mittelfränkischen Unternehmen mehr als 38,3 Millionen Euro netto für die 80 neuen Busse, die sämtlich den Anforderungen der Barrierefreiheit entsprechen.
Schülerbeförderung
Die Schülerbeförderung bleibt eine wichtige Säule der ÖPNV-Finanzierung in Mittelfranken. Für den Verkauf vergünstigter Zeitfahrkarten an Schüler, Studenten und Auszubildende entstehen den Verkehrsunternehmen regelmäßig Mindereinnahmen. Diese werden teilweise vom Freistaat Bayern ausgeglichen. In Summe erhielten die Unternehmen im Jahr 2024 dafür 14.433.173 Millionen Euro.
ÖPNV-Zuweisungen an Landkreise und kreisfreie Städte
Fast 17 Millionen Euro wurden den mittelfränkischen Landkreisen, kreisfreien Städten und kreisangehörigen Städten mit eigener Aufgabenträgerschaft sogenannte ÖPNV-Zuweisungen bewilligt. Diese Zuweisungen werden von den Aufgabenträgern nach eigenem Ermessen zur Verbesserung des ÖPNV verwendet. Sie sind ein finanzieller Ausgleich für die Planung, Organisation und Sicherstellung des öffentlichen Personennahverkehrs in den Kommunen und werden überwiegend für Verkehrsverbesserungen, Linienerweiterungen, Linienverdichtungen und Verkehrskooperationen eingesetzt. Die Höhe der ÖPNV-Zuweisung richtet sich nach den erbrachten Verkehrsleistungen, der Einwohnerzahl, dem finanziellen Aufwand und der finanziellen Leistungsfähigkeit der ÖPNV-Aufgabenträger sowie der Qualität und dem Bestand von Verkehrskooperationen im ÖPNV.
365-Euro-Ticket im VGN
Zum 01.08.2020 wurde im VGN für Schüler und Auszubildende das 365-Euro-Ticket eingeführt. Mit diesem Ticket können Schüler und Auszubildende im gesamten VGN-Verbundgebiet für 365 Euro im Jahr auf allen Bus-, Straßenbahn und Schienenstrecken ganztägig mobil sein. Die durch die Einführung dieser neuen Netzkarte verursachten Mindereinnahmen trägt zu 2/3 der Freistaat Bayern. Die ÖPNV-Aufgabenträger im Verbundgebiet tragen 1/3 des Defizits. Der Anteil des Freistaats betrug im Jahr 2024 rund 46,3 Millionen Euro.
Förderprogramm „Ergänzende Nahverkehrsangebote“
Mit 453.000 Euro förderte der Freistaat Bayern im Rahmen des Förderprogramms Ergänzender Nahverkehrsangebote zur Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum mit bedarfsorientierten Bedienformen des allgemeinen ÖPNV insgesamt 5 Projekte.
Darunter befinden sich 3 Bedarfsverkehre im Landkreis Roth und einer im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Rufbus Weißenburg) und das landkreisweite Projekt „NEA Mobil“ im Landkreis Neustadt/Aisch/Bad Windsheim.
Bürgerbusprojekt
Darüber hinaus hat der Freistaat Bayern zur Sicherung der gleichwertigen Lebensbedingungen ein Förderprogramm zur Unterstützung und Ausweitung von ehrenamtlichen Bürgerbusprojekten aufgelegt. Sofern diese Bürgerbusprojekte in den örtlichen ÖPNV integriert sind, kann die Anschaffung von Fahrzeugen, der Erwerb erforderlicher Fahrerlaubnisse zur Fahrgastbeförderung und die Organisation der Verkehrsangebote gefördert werden. Die Regierung von Mittelfranken förderte in diesem Rahmen ein Bürgerbusprojekt in Langenzenn mit einer Ersatzbusbeschaffung in Höhe von 30.000 Euro und sonstigen Kosten in Höhe von 4.000 Euro.
Innovative ÖPNV-Projekte
Der Freistaat Bayern stellte den ÖPNV-Aufgabenträgern, die in großflächigen Verkehrsverbünden integriert sind, in den Jahren 2020 bis 2024 für innovative ÖPNV-Projekte und nachhaltigen Angeboten zusätzliche Fördermittel zur Verfügung. Im VGN konnten durch diese Fördermittel u.a. das e-Tarif Projekt egon sowie weitere Automatisierungs- und Digitalisierungsprojekte umgesetzt werden. Die Regierung von Mittelfranken bewilligte insgesamt Fördermittel in Höhe von rund 9,1 Millionen Euro.
DEFAS Ticket-Service-Plattform (App MoBY)
84.252 Euro flossen in den Aufbau der DEFAS Ticket-Service-Plattform, z.B. die App MoBY, mit dem Ziel „Ein Klick, ein Ticket“.
Förderung von ÖPNV-Infrastrukturmaßnahmen
Im Bereich der Infrastrukturförderung wurden 24,4 Millionen Euro eingesetzt. Davon entfielen insbesondere
- 10 Millionen Euro auf den U-Bahnbau in Nürnberg,
- 7 Millionen Euro auf den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur (Streckeninfrastruktur und barrierefreier Ausbau von Bahnstationen),
- 912.500 Euro auf den Umbau des Bahnhofs „Alte Veste“ der Rangaubahn.