Berufsschulklassen aus Nürnberg bringen selbstgebaute Nistkästen für Wiedehopf und Steinkauz bei Windsbach an

Kooperation zwischen der Berufsschule 11 und der Regierung von Mittelfranken

15.07.2024-046

Inzwischen ist es bereits zur Tradition geworden: das Aufhängen der selbst gebauten Nistkästen der Schülerinnen und Schüler der Berufsschule 11 aus Nürnberg, das in diesem Jahr auf einer Windsbacher Streuobstwiese stattfand. Bereits seit zehn Jahren besteht eine Kooperation zwischen der Berufsschule und der Regierung von Mittelfranken als Teil der Bayerischen Biodiversitätsstrategie. Ziel des Projektes ist das Erstellen von Nisthilfen für gefährdete Tierarten. Dabei wurde im Laufe der Jahre nicht nur die Artengruppe der Vögel bedient. Auch Säugetiere wie Igel und Fledermaus oder manche Insektenarten wie Hummel und Hornisse haben bereits maßgefertigte Nistmöglichkeiten erhalten. Die fertigen Kästen werden dann an weitere Kooperationspartner gegeben, die diese in die jeweils passenden Lebensräume ausbringen.

Moritz Keil von der Regierung von Mittelfranken, Markus Bachmann und Wolfgang Kittel vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz, erklärten warum die Streuobstwiese für Wiedehopf und Steinkauz attraktiv ist und worauf es bei der Montage der Nistkästen ankommt. Und auch die Schülerinnen und Schüler stellten ihre Arbeit anhand der Nistkästen mit den diesjährigen Weiterentwicklungen vor. So wird inzwischen die Bauweise des konstruktiven Holzschutzes bei den Kästen angewendet, um auf Farbanstriche oder Dachpappe zu verzichten.

„Beide Vogelarten finden hier ausreichend Nahrung und durch die Nistkästen nun auch einen Brutplatz. Vor allem die verschiedenen kleinteiligen Strukturen in der näheren Umgebung wie beispielsweise die offenen Bodenstellen und die Altgrasbestände liefern ausreichend Insekten für Wiedehopf und Steinkauz“, erläutert Bachmann. Darüber hinaus profitiert der Steinkauz von den dort vorkommenden Reptilien und Kleinsäugern. Neben der Kleinteiligkeit ist jedoch auch die Bewirtschaftung der Fläche entscheidend. So wird die Wiese unter den Bäumen nur ein- bis zweimal jährlich gemäht. Dabei wird jedoch auch darauf geachtet, dass immer wieder kleinere Bereiche als Rückzugsorte für die Insekten bestehen bleiben, die im Wechsel zu den anderen Bereichen gemäht werden.

Denn solche extensiv genutzten Lebensräume sind in der heutigen Kulturlandschaft inzwischen selten geworden, was unter anderem dazu geführt hat, dass sowohl Steinkauz als auch Wiedehopf als ‚gefährdet‘ auf der Roten Liste stehen. Spannend bleibt die Frage, ob die Nistkästen nun tatsächlich angenommen werden. Da es nur wenige Kilometer entfernt ein Auswilderungsprojekt für Steinkäuze gibt, ist es durchaus möglich, dass zumindest der Steinkauzkasten in den nächsten Jahren bezogen wird. Und auch der Wiedehopfkasten wird genutzt werden. Ob es durch den Wiedehopf selbst oder durch in solchen Kästen ebenfalls brütende Stare oder Meisen sein wird, wird sich in den kommenden Jahren herausstellen.

Anlage: 4 Fotos (Quelle: Moritz Keil / Regierung von Mittelfranken)

Foto 1 Gruppenbild Nistkästen für Wiedehopf und Steinkauz bei Windsbach

Foto 2 Gruppenbild

Foto 3 Präsentation Widehopf

Foto 4 Montage Steinkauz

 

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