Erfolgreiche Kooperation im Naturschutz: Wiedehopf-Brut im Tennenloher Forst

Wiederansiedlung im Naturschutzgebiet unter der Federführung der Regierung von Mittelfranken

13.03.2024-019

Der Wiedehopf (Upupa epops) zählt mit seinem braun-weiß gefärbten Gefieder sowie der orangenen Federhaube, die er meist nach der Landung aufrichtet, zu den auffälligsten heimischen Vögeln. Bei Spaziergängen im Frühjahr ist er gut an seinem markanten Balzruf „up up up“ zu erkennen, woraus sich auch der Gattungsname Upupa ableitet. Extensive Streuobstwiesen und Weinbergslagen besiedelt er bei passenden Bedingungen ebenso, wie halboffene Landschaften mit lockerer Vegetation. Da passende Lebensräume zunehmend schwinden, findet der Wiedehopf kaum mehr Nistmöglichkeiten und wurde als gefährdete Art in die Rote Liste aufgenommen.

Um eine mögliche Wiederansiedlung des Wiedehopfes im Naturschutzgebiet Tennenloher Forst zu unterstützen, haben sich bereits im Jahr 2018 unter der Federführung der Regierung von Mittelfranken mehrere Akteure zusammengefunden. Die Pflege und Gestaltung einer halboffenen bis offenen Landschaft durch den Bundesforst mit Unterstützung der Unteren und Höheren Naturschutzbehörde, der Gebietsbetreuung des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken und des Tiergartens Nürnberg stellen die Grundlage für die Ansiedlung des Wiedehopfes im Naturschutzgebiet dar. Durch die Beweidung mit Przewalski-Pferden und Pfauenziegen entstehen kurzrasige Flächen mit einem guten Nahrungsangebot für die Jungenaufzucht der Wiedehopfe.

Unter Anleitung eines Wiedehopf-Experten vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz wurden im Tennenloher Forst außerdem Nistkästen angebracht, um neue Brutmöglichkeiten zu schaffen. Der Großteil dieser Kästen entstand in einem Projekt zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie. Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Schule B11 in Nürnberg bauen im Rahmen dieses Projektes mit fachlicher Begleitung durch die Höhere Naturschutzbehörde Nistkästen für Artenhilfsprojekte. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei nicht nur besondere Arten und deren Lebensraumansprüche kennen, sondern leisten einen konkreten Beitrag zum Erhalt dieser Arten. Die Kästen stehen nach Fertigstellung für Artenhilfsprojekte der Regierung von Mittelfranken zur Verfügung.

Bei einer Kontrolle der Nistkästen im Tennenloher Forst Mitte Februar konnten neben Meisen-, Staren- und Trauerschnäppernestern auch vier erfolgreiche Bruten des Wiedehopfes im Jahr 2023 nachgewiesen werden. Im Anschluss wurden weitere Nistkästen angebracht, da die Hoffnung besteht, dass im Laufe der nächsten Jahre weitere Wiedehopf-Paare in Tennenlohe brüten werden und sich dort eine stabile Wiedehopf-Population etabliert. Ein gutes Beispiel, wie die in der Bayerischen Biodiversitätsstrategie gesteckten Ziele, wie angewandte Natur- und Artenschutzmaßnahmen durch konstruktives Zusammenwirken mehrerer Akteure erreicht werden können.

Anlage: 2 Fotos (Quelle: Dr. Stefan Böger / Regierung von Mittelfranken)

Bild 1: Wiedehopfkasten

Bild 2: Wiedehopfe

Hinweis: Die Verwendung der Bilder ist ausschließlich für Zwecke der aktuellen Presseberichterstattung gestattet. Alle Bilder dürfen für redaktionelle Zwecke verwendet werden.