Auf der Nürnberger Kaiserburg läuft der Countdown

„Lebensraum Burg“ - über 2.000 Tier- und Pflanzenarten auf dem Burgberg nachgewiesen

16.02.2023-010

Die Nürnberger Kaiserburg ist Besuchermagnet und Biodiversitäts-Hotspot zugleich. Über 2.000 Tier- und Pflanzenarten wurden auf dem Burgberg im Rahmen des Projektes „Lebensraum Burg“ der Regierung von Mittelfranken nachgewiesen. Sehr bemerkenswert, denn das Projektgebiet liegt mitten in der Nürnberger Innenstadt und umfasst gerade mal eine Fläche von 6,9 ha. Grund für die hohe Artenzahl ist unter anderem, dass der Burgberg ein kleinteiliges Netz aus offenen und versiegelten Flächen, Gärten, Brachen, Felsen, Mauern, Nischen und Höhlen darstellt, welches für zahlreiche Arten Lebensraum bietet. Die Kaiserburg ist sozusagen die größte "WG" Nürnbergs.

Der Wanderfalke – die Flaggschiffart von Lebensraum Burg – steht besonders im Rampenlicht und wird über Webcams an seinem Brutplatz auf dem Sinwellturm genauestens beobachtet. Über 2,89 Millionen Menschen besuchten im vergangenen Jahr unsere Projekthomepage Lebensraum Burg (https://lebensraum-burg.de) und verfolgten die Brut- und Aufzuchtzeit der Wanderfalken. Auch dieses Jahr wurde der Brutplatz bereits wieder angenommen und wir dürfen mit einer Brut rechnen. Das erste Ei wird vermutlich Ende Februar – Anfang März gelegt werden. Der Countdown läuft!

Übrigens werden auf der Nürnberger Kaiserburg von Mai bis Juni wieder #Krautschau-Aktionen im Rahmen des Projektes angeboten (Termine können zu einem späterem Zeitpunkt unter https://lebensraum-burg.de/Termine gebucht werden).

#Krautschau ist eine aktuelle Bewegung in Europa, die den städtischen Wildpflanzen vor Ort und in den sozialen Medien mehr Aufmerksamkeit verschaffen möchte. Häufig werden Wildpflanzen in den Städten nicht wahrgenommen und buchstäblich mit den Füßen getreten. Ein Großteil unserer Wildpflanzen bietet jedoch Insekten wie den Wildbienen einen Unterschlupf sowie Nektar und Pollen zur eigenen Ernährung und Proviant für die Nachkommen. Jede unversiegelte Mauerritze und Pflasterfuge kann ein kleinstes Ökosystem darstellen, Lebensraum für Pflanzen und Tiere sein, und darüber hinaus sogar Regenwasser aufnehmen –  ein kleiner Beitrag also zur Artenvielfalt und zum Wasserrückhalt. Während der #Krautschau-Aktionen werden die „Ritzenrebellen“ zwischen den Pflastersteinen und Mauerritzen gemeinsam bestimmt, mit Straßenmalkreide beschriftet und sichtbar gemacht.

 

Anlage:

1 Foto: Wanderfalke im Schnee (Quelle: Regierung von Mittelfranken)

1 Foto: #Krautschau-Aktion (Quelle: Anna Reichart / Regierung von Mittelfranken)

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