Artenschutz im Knoblauchsland – von Landwirten für Landwirte

Die Regierung von Mittelfranken führt gemeinsam mit den Gemüsebauern unter dem Motto „Von Landwirten für Landwirte“ im Knoblauchsland ein Pilotprojekt zum Artenschutz durch, um Kiebitzen, Feldlerchen, Schafstelzen und Rebhühnern das Überleben inmitten der Metropolregion zu ermöglichen

05.02.2020-006

Die Regierung von Mittelfranken führt gemeinsam mit den Gemüsebauern unter dem Motto „Von Landwirten für Landwirte“ im Knoblauchsland ein Pilotprojekt zum Artenschutz durch, um Kiebitzen, Feldlerchen, Schafstelzen und Rebhühnern das Überleben inmitten der Metropolregion zu ermöglichen. 

Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer und der Bayerische Bauernverband Kreisverband Nürnberg-Stadt laden zum Pressegespräch über dieses Projekt ein am

Dienstag, 11.02.2020, 13:00 Uhr,
Gasthaus "Zum Alten Forsthaus"
Untere Dorfstraße 6
90427 Nürnberg.

Mitten im Städte-Dreieck Nürnberg – Fürth – Erlangen liegt eines der größten zusammenhängenden Gemüseanbaugebiete Bayerns, dessen Geschichte bis in das 8. Jahrhundert zurückreicht. In dieser kleinteiligen Kulturlandschaft des Knoblauchslandes konnten Arten wie Kiebitz, Feldlerche, Rebhuhn und Schafstelzen in hoher Dichte überleben.

Aufgrund der oft kleinteiligen Nutzung durch den Gemüseanbau, der sukzessiven Ernte, die dazu beiträgt einen Ernteschock zu vermeiden, sowie den vorhandenen Kleinstrukturen wie kleine Wasserflächen und Pfützen oder offenen Sandstellen zur Gefiederpflege, hat sich im Knoblauchsland eine hohe Dichte dieser Arten erhalten können, die ansonsten kaum noch zu finden ist. Diese für den traditionellen Gemüsebau typischen Faktoren waren und sind immer noch in Verbindung mit einem regelmäßigen Fruchtwechsel entscheidend für die Zukunft der genannten Arten.

Gleichzeitig sind bei baulichen Veränderungen oder Erweiterungen der landwirtschaftlichen Betriebe aufgrund des Naturschutzgesetzes Maßnahmen zum Erhalt der ökologischen Funktion für Kiebitz und Co. notwendig, die bisher strikt flächengebunden anzulegen waren. Diese strikte Flächenbindung verhinderte allerdings auch eine Einbindung in den durch regelmäßigen Fruchtwechsel gekennzeichneten Gemüseanbau. Ein Problem also für Landwirt und Vogel.

Die jetzt geplante Einbindung des Artenschutzes in den Betriebsablauf ist das Ziel des nun startenden Pilotprojekts in einem bayernweit ersten Versuch. Eine Maßnahme für den Kiebitz, wie beispielsweise ein doppelter Saatreihenabstand, kann jetzt jedes Jahr auf einer anderen Fläche stattfinden, dann nämlich auf Flächen, wo die jeweilige Fruchtfolge dieses auch sinnvoll macht.

Wir freuen uns, Ihnen dieses Projekt vorstellen zu können!