Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen

Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer hat mehreren Persönlichkeiten das Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen überreicht, das ihnen vom Bayerischen Staatsminister des Innern Joachim Herrmann verliehen worden ist

15.11.2019-059

Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer hat mehreren Persönlichkeiten das Steckkreuz für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen überreicht, das ihnen vom Bayerischen Staatsminister des Innern Joachim Herrmann verliehen worden ist. Das Steckkreuz ist die höchste staatliche Auszeichnung für Verdienste im Feuerlöschwesen und wird nur alle zwei Jahre verliehen.

Dr. Thomas Bauer dankte zu Beginn der Veranstaltung allen Mitgliedern der Feuerwehren in Mittelfranken für ihren Einsatz und die unermüdliche Bereitschaft, sich in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Gerade die Ereignisse der vergangenen Jahre wie beispielsweise die Gebäudeexplosion in Ansbach vergangene Woche oder die Schneekatastrophe in Oberbayern vom Januar diesen Jahres, an deren Bewältigung auch mittelfränkische Hilfeleistungskontingente beteiligt waren, hätten die Wichtigkeit und Bedeutung der Feuerwehren erneut sehr eindrucksvoll unterstrichen.

Im Einzelnen erhielten das Steckkreuz:

Rainer Gründel, Stadt Nürnberg, Fachbereichsleiter 6 im Bezirksfeuerwehrverband Mittelfranken

Rainer Gründel hat sich um den Brandschutz der Stadt Nürnberg und darüber hinaus in besonderer Weise verdient gemacht. In führenden Funktionen innerhalb der Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Nürnberg hat er sich in einer Vielzahl von Einsätzen als umsichtiger, erfahrener und verantwortungsbewusster Führer seiner Einheiten ausgezeichnet und so wesentlich dazu beigetragen, dass Menschenleben gerettet und hohe Sachschäden vermieden wurden. Besondere Großeinsätze waren beispielsweise der Großbrand des Lokschuppens in Nürnberg 2005, die Leitung des Hilfeleistungskontingent Nürnberg/Erlangen bei der Schneekatastrophe Ober­bayern 2019 sowie eine Vielzahl von Einsätzen im Rahmen von Blindgängerfunden im Stadtgebiet. Die Belange der Jugendfeuerwehr waren ihm stets ein besonderes Anliegen. Auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit im Bezirksfeuerwehrverband und als Organisator von Fortbildungsveranstaltungen unter Nutzung seiner Fachkompetenz bei der N-ERGIE Nürnberg hat sich Rainer Gründel verdient gemacht. Das Steckkreuz des Feuerwehr-Ehrenzeichens wurde ihm bereits im September 2019 durch Innenminister Joachim Herrmann im Rahmen der Landesversammlung des Bayer. Feuerwehrverbandes überreicht.

Hans Kraus, Brandrat, Sengenthal, Stadt Nürnberg

Brandrat Hans Kraus hat sich um den Brandschutz der Stadt Nürnberg und darüber hinaus bis zu seiner Ruhestandversetzung im September 2019 in besonderer Weise verdient gemacht. Er war langjähriger Einsatzleiter im Inspektionsdienst und übergeordneter Einsatz­leiter im Direktionsdienst. In dieser Funktion war er auch einer der vorausbe­nannten örtlichen Einsatzleiter für die Stadt Nürnberg mit ihren rund 530.000 Einwohnern. Als Sachgebietsleiter in der Abteilung 1 sorgte er über viele Jahre für den reibungslosen Dienstbetrieb in der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren Nürnberg mit den insgesamt rund 1000 haupt- und ehrenamtlichen Kräften. Neben vielen anderen Einsätzen war ein besonders herausfordernder Einsatz beispielsweise der Brand im Alten- und Pflegeheim „Santa-Gloria“ in Nürnberg Gibitzenhof am 12.05.2007, bei dem 34 Bewohner und Patienten, darunter schwerste Pflegefälle, nachts aus dem Gebäude gerettet werden konnten. Die Erfahrungen aus diesem besonders schwierigen Einsatz gab Hans Kraus in Vorträgen vor Heimbetreibern und für den Brandschutz Zuständigen in vielen Regierungsbezirken weiter. Als Kontingentführer war Brandrat Kraus im Juni 2016 mit Einheiten aus der Stadt Erlangen, der Freiwilligen Feuerwehr Nürnberg sowie der Berufsfeuerwehr Nürnberg zur überörtlichen Hilfeleistung im Katastrophen­gebiet Deggendorf eingesetzt. Hans Kraus hat zudem in verschiedenen Arbeitskreisen des Bayerischen Innenministeriums mitgewirkt.

Roland Ritthammer, Kreisbrandinspektor, Georgensgmünd, Landkreis Roth

Roland Ritthammer trat im Januar 1975 mit 14 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr Georgensgmünd ein, die er von 1998 bis 2010 über 12 Jahre als Kommandant leitete. Von 2002 bis 2010 war er als Kreisbrandmeister für den Bereich Georgensgmünd-Röttenbach zuständig. Im Jahr 2010 wurde ihm der Kreisbrandinspektionsbereich Georgensgmünd, Röttenbach, Roth und Spalt sowie der Fachbereich „Bahnstrecke DB“ übertragen. In diesem hochkomplexen Bereich verlangt die durch den Landkreis Roth verlaufende ICE Bahnstrecke Nürnberg-München ein enormes Fachwissen in allen technischen und taktischen Belangen rund um den Feuerwehreinsatz und die Katastrophenabwehr. Seit 2016 ist er als ständiger Vertreter des Kreisbrandrates eingesetzt. Bei der Einführung des Digitalfunkes im Landkreis Roth leistete Kreisbrandinspektor Ritthammer einen hohen Beitrag. Besondere Verdienste erwarb sich Roland Ritthammer als Einsatzleiter bei mehreren Großbränden, insbesondere im industriellen Bereich sowie bei einer Vielzahl von schweren Unfällen auf den Landstraßen in seinem Inspektionsbereich und auf der Bundesstraße B2.

Gerhard Werner, Weihenzell, Stadt und Landkreis Ansbach, Fachberater Feuerwehrseelsorge

Gerhard Werner trat 1999 als aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Merkendorf bei. Bereits im gleichen Jahr begann er die Notfallseelsorge und Feuerwehrseelsorge in Stadt und Landkreis Ansbach aufzubauen und voranzutreiben, die von ihm bis heute maßgeblich mitgestaltet wird. 2004 trat er als aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Weihenzell (Landkreis Ansbach) bei, im Jahr 2006 folgte eine weitere Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Ansbach. Seit dem Jahr 2005 bis heute vertritt er den Fachbereich 8 - Feuerwehrseelsorge im Landesfeuerwehrverband Bayern. Gerhard Werner hat die Ausbildung zum Traumaseelsorger sowie sämtliche von staatlichen Feuerwehrschulen angebotenen Lehrgänge zum Thema Stressbewältigung bis hin zum Leitenden Notfallseelsorger absolviert. In seiner bisherigen Laufbahn stand er einer unzähligen Anzahl von Einsatzkräften sowie Betroffenen und Angehörigen in seelischer Not zur Seite. Er begleitete sie mit menschlichem Einfühlungsvermögen und sehr hoher Sozial- und Fachkompetenz, um das schreckliche Erlebte zu verarbeiten. So war er beispielsweise im September 2006 bei der Gasexplosion in Lehrberg oder im September 2009 beim Amoklauf an einem Ansbacher Gymnasium sehr stark gefordert. Aber auch der Polizei erwies Gerhard Werner stets wertvolle Dienste, indem er als Ansprechpartner für Einsatzkräfte, zum Beispiel nach Gewalttaten oder sehr belastenden Einsätzen, vor Ort war. Dies war beispielsweise im Dezember 2014 beim Mord im Jobcenter Rothenburg oder im Juli 2015 bei der mobilen Amoklage im Landkreis Ansbach der Fall. Seine letzten drei großen Einsätze waren im Juli 2016 der Terroranschlag in der Reitbahn am Rande eines Musikfestivals der Stadt Ansbach sowie im Juni 2018 das Familiendrama in Gunzenhausen, in Folge dessen er Einsatzkräfte der Polizei und des Rettungsdienstes seelsorgerisch begleitete, und ganz aktuell letzte Woche in der Stadt Ansbach nach Explosionen in einem Wohngebäude, verursacht durch mehrere Brandsätze.

 

Anlage (Foto: Regierung von Mittelfranken)

Bild 1: Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer mit den vier Geehrten (v.l.n.r.: Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer, Rainer Gründel, Hans Kraus, Roland Ritthammer, Gerhard Werner)

 

 

 



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