Aktivwochen „Sommer.Erlebnis.Bauernhof“ eröffnet! - 10jähriges Jubiläum

Das Programm "Erlebnis Bauernhof" ermöglicht Schülerinnen und Schülern in Bayern die Teilnahme an einem kostenfreien Lernprogramm auf einem Bauernhof. Seit dem Start 2012 haben über 313.000 Schülerinnen und Schüler ihr Klassenzimmer mit dem Bauernhof getauscht. Teilnehmen können Grundschulkinder der 2. - 4. Jahrgangsstufe, Förderschulkinder aller Jahrgangsstufen, Kinder in Deutschklassen sowie Schulkinder der 5. - 10. Klasse an Mittelschulen, Realschulen, Wirtschaftsschulen und Gymnasien in Bayern.

Anschauliches und „begreifbares“ lernen: Schülerinnen und Schüler bei den Aktivwochen "Erlebnis Bauernhof" (Foto: Regierung von Mittelfranken / Ruth Hüftlein)

Ein Grund zum Feiern! Zum 10-jährigen Jubiläum in Mittelfranken fanden sich auf dem Betrieb Hiller in Rißmannschallbach bei der Erlebnisbäuerin Anja Hiller nicht nur die Lehrkräfte, Schüler und Schülerinnen der dritten Klasse der Grundschule Schopfloch ein, sondern auch Vertreter der Regierung von Mittelfranken sowie des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach. Zusammen eröffneten die Bereichsleiter der Regierung Johannes-Jürgen Saal (Bereich Schulen), Eva Reitzlein (Bereich Ernährung und Landwirtschaft) und der Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ansbach Wolfgang Kerwagen mit der Landwirtin Anja Hiller die Aktivwochen „Sommer.Erlebnis.Bauernhof“.

„Lernen, Erleben, aktiv sein und mit allen Sinnen wahrnehmen was ein Bauernhof zu bieten hat und wie dort Nahrungsmittel erzeugt werden, bedeute nicht nur Wissensvermittlung, sondern stärke auch die Sozialkompetenz der Kinder“, sagte Eva Reitzlein. „Damit unterstütze das Programm die vom Lehrplan PLUS umzusetzenden Ziele, nämlich ein vermehrtes Lernen mit Lebensweltbezug, Selbsttätigkeit und Reflexion von Werten. Zu betonen ist, dass das Programm nur so erfolgreich werden konnte, weil die Schulen dieses Angebot so eifrig nutzen und viele landwirtschaftliche Betriebe in Mittelfranken ihren Hof für dieses Programm öffnen.“

Johannes-Jürgen Saal wies darauf hin, „dass man Dinge am besten lernt und behält, wenn man sie in reellen Situationen erlebt und selber tut. Dies gilt vor allem für den Bereich der Alltagskompetenzen, in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Haushaltsführung, selbstbestimmtes Verbraucher- und Umweltverhalten sowie digitales Handeln.“ Das Lernen auf dem Bauernhof kann den Erwerb und die Ausprägung dieser Kompetenzen wirkungsvoll unterstützen. Außerdem bietet die Teilnahme am Programm ein sehr anschauliches und „begreifbares“ Lernen. Mit der Auswahl eines Betriebes, den man zu Fuß erreichen kann, schaffe man zusätzlich mehr Bewegungsmöglichkeiten für die Schüler.

„Wie wichtig es ist, bereits die jungen Verbraucherinnen und Verbraucher über die Herkunft der Lebensmittel zu informieren, betonte Wolfgang Kerwagen. „Wo sollte dies besser funktionieren als direkt auf einem landwirtschaftlichen Betrieb? Für die Bäuerinnen und Bauern ergibt sich dabei die Chance mit der nicht landwirtschaftlichen Bevölkerung in Kontakt zu kommen und über ihre Arbeit zu informieren.“

Im Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung standen aber die Aktionen der zertifizierten Erlebnisbäuerin Anja Hiller. Sie ließ unter anderem Getreidehalme von den Schülern in Stroh und Ähren zerteilen, die Körner ausreiben und die Spreu verblasen. Die Schulkinder wissen jetzt bestens wie ein Mähdrescher funktioniert. Die verbliebenen Körner wurden vermahlen und zu Müsli weiterverarbeitet. Mit lebenspraktischen Rechenaufgaben forderte sie die Schülerinnen und Schüler immer wieder auf, über ganz praktische Dinge nachzudenken, z.B.: „Wie viel Ackerfläche braucht es, wenn ihr für eure Familie Frühstückssemmeln haben wollt und aus einem Quadratmeter Weizen 12 Semmeln gewonnen werden können?“
Zum Thema „Anatomie des Rindes“ erklärte sie unter anderem den Verdauungstrakt beim Rind im Vergleich zum Menschen mit Hilfe einer Magenschürze, eines Spionagewürfels, einem echten Rinderschädel und vielen weiteren anschaulichen Materialien. In den Stallungen erfuhren die Kinder viel über die Fütterung und beobachten das Verhalten der Tiere. Beim Gang über die Waage wurde das Gewicht der Schulklasse im Verhältnis zu einem Jung-Bullen betrachtet.

Gabriele Herrmann vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ansbach überreichte bei dieser Gelegenheit ein Feldrandschild des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten an Anja Hiller, das die Landwirtin aus Rißmannschallbach bei einer Verlosung anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Programms „Erlebnis Bauernhof“ gewonnen hatte.

Das kostenlose Programm kann das ganze Jahr über gebucht werden. Interessierte können sich im Internet unter Programm Erlebnis Bauernhof - StMELF (bayern.de) über die Teilnahme am Programm informieren, sowie geeignete Betriebe in ihrer Nähe finden. In Mittelfranken nehmen bereits 77 Betriebe am Programm teil.  
 

Anlage: 1 Foto (Quelle: Regierung von Mittelfranken / Ruth Hüftlein)

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