Blühpakt Bayern: Starterkit - 100 blühende Kommunen - Ein Projekt für mehr Artenvielfalt

Viele Insekten sind auf Blühpflanzen, die Nektar und Pollen liefern, als Nahrungsgrundlage angewiesen. In den letzten Jahrzehnten hat jedoch die Anzahl an Blühwiesen und -flächen mit heimischen Wildpflanzen stark abgenommen, womit auch ein Rückgang der davon abhängigen Insekten folgte. Insbesondere Insekten, die auf wenige gebietsheimische Arten spezialisiert sind, verschwinden, wenn ihre Nahrungspflanzen nicht mehr vorkommen, da sie nicht auf andere Arten ausweichen können. Auch die zeitliche Verfügbarkeit der Futterpflanzen ist entscheidend, denn die Flugzeit von vielen Insektenarten beschränkt sich auf wenige Wochen im Jahr.
Der Blühpakt Bayern möchte den Rückgang der Artenvielfalt und die Abnahme der Bestände aufhalten und dafür ein breites Bündnis in der Gesellschaft entwickeln. Schwerpunkte sind die Beratung zu ökologischen Zusammenhängen, zur Bedeutung gebietsheimischer Wildpflanzen und der Anlage und angepassten Pflege von Blühwiesen- und flächen.
Was ist der Blühpakt Bayern?
Der Blühpakt Bayern setzt sich dafür ein, dass neue Lebensräume für heimische Wildpflanzen und Insekten geschaffen bzw. vorhandene Lebensräume aufgewertet werden. Dadurch sollen sich die Insektenbestände spürbar erholen und die Artenvielfalt wieder ansteigen. Um das Thema Insektenschutz gesamtgesellschaftlich anzugehen, möchte der Blühpakt Bayern verschiedene Zielgruppen – wie Kommunen, wirtschaftliche Unternehmen, die Landwirtschaft sowie die Bürgerinnen und Bürger – in ein Netzwerk einbinden. Dabei haben sich bereits verschiedene Akteurinnen und Akteure der Blühpakt-Allianz angeschlossen (Bayerischer Golfverband e.V., Landesverband Bayerischer Imker e.V., Evangelisch-Luth. Kirche in Bayern, Bayerischer Gemeindetag und Bayerischer Städtetag).
Mit seinem Einsatz leistet der Blühpakt Bayern einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie.
Starterkit – 100 blühende Kommunen

Mit dem Projekt „Starterkit – 100 blühende Kommunen“ soll ein Anstoß gegeben werden, kommunale Grünflächen in ganz Bayern insektenfreundlich zu gestalten. Dafür unterstützt das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz bayerische Kommunen mit insgesamt einer halben Million Euro – je 5.000 Euro für insgesamt 100 Kommunen.
Die ausgewählten Kommunen sollen bei der Gestaltung und Pflege der Flächen beraten und bei der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Dazu wird aus der Förderinitiative REACT-EU für jeden Regierungsbezirk eine Beraterin oder ein Berater finanziert. Die Europäische Union stellt hierfür insgesamt 1,61 Mio. Euro zur Verfügung.
Blühpaktberatung an der Regierung von Mittelfranken
Seit dem 1. Januar 2022 ist Wolfgang Endres als Blühpaktberater für die Umsetzung des Projekts „Starterkit – 100 blühende Kommunen“ im Regierungsbezirk Mittelfranken zuständig. Die Stelle wird über die Förderinitiative REACT-EU finanziert und ist zeitlich bis Ende 2023 befristet. Damit stellt der Europäische Sozialfonds als Teil der Reaktion auf die COVID-19-Pandemie Mittel zur Verfügung, um grüne Berufe zu fördern und das Umweltbewusstsein zu stärken.
Die Blühpaktberatung unterstützt die Kommunen im eigenen Regierungsbezirk fachlich bei der Neuanlage, Entwicklung und Pflege von insektenfreundlichen Flächen. Elemente wie Totholz und offene Bodenstellen spielen dabei ebenso eine Rolle wie die richtige Pflanzenauswahl. Außerdem werden die Kommunen bei der Öffentlichkeitsarbeit beraten und in der Vernetzung mit anderen „blühenden Kommunen“ unterstützt. Weiterhin sollen auch andere gesellschaftliche Gruppen hinsichtlich des Insektenschutzes informiert und sensibilisiert werden, um aufzuzeigen, welche Möglichkeiten jede und jeder Einzelne für den Erhalt der heimischen Flora und Fauna hat.
- Regierung von Mittelfranken - Sachgebiet 51 - Naturschutz
Ansprechpartner
Blühpaktberatung
Telefon +49 (0)981 53-1885
Fax +49 (0)981 53-1456
E-Mail biodiversitaet@reg-mfr.bayern.de
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